Egal ob beim Essen oder beim gemütlichen Spieleabend mit Freunden - Alkohol gehört für viele Menschen einfach dazu. Gleiches gilt für den Absacker nach einer langen Partynacht. Dieser letzte Drink wird im englischen als "one for the road" bezeichnet - also das letzte Getränke, bevor es nach Hause geht.

Um diese Normalisierung von Alkohol in unserer Gesellschaft und den entsprechenden Konsum geht es in der Dramedy One for the Road mit Frederik Lau und Nora Tschirner in den Hauptrollen. Zum Kinostart von One for the Road sprechen wir über den Film - und wir verlosen Kinotickets.

"One for the Road" - worum geht es?

Für Mark (Frederick Lau) gibt es zwei Dinge, die er wirklich gut kann. Arbeiten und Trinken - zwei Dinge, die jedoch unausweichlich aufeinaderprallen. Mark arbeitet in Berlin als Bauleiter. Wenn der Job rum ist, wird gefeiert. Party geht für ihn allerdings nur mit Alkohol. Als er nach einer Sauftour sein Auto umparkt, passiert es: Polizeikontrolle, Führerschein weg, und ab zur MPU. Mark und andere Leute im Kurs nehmen die Sache aber nicht ernst.

Mark: "Also sie haben gesagt, dass Abstinenz der beste Weg ist, seinen Führerschein zurückzubekommen. Und das tue ich. Also, wo ist das Problem, jetzt?"
Herr Blau: "Das ist kein Problem. Es ist erfahrungsgemäß besser, wenn der Grund für die Abstinenz aus einem echten, eigenen Bedürfnis kommt, sein Leben zu ändern."
Mark: "Ja, aber ich möchte ja mein Leben gar nicht ändern. Ich finde, um ehrlich zu sein, mein Leben ziemlich fantastisch."
- Filmzitat aus One For The Road

Weil Mark nicht nur den Führerschein wieder haben will, sondern auch beweisen will, dass er ohne Alkohol leben kann, geht er eine Wette ein: Bis zur bestandenen MPU fließt kein Alk mehr. Eine Wette mit Höhen und Tiefen. Zudem lernt er im MPU-Kurs Helena (Nora Tschirner) kennen. Gemeinsam wagen sie den unbeschwerlichen Weg der Abstinenz.

FluxFM-Kritik: Eine einfühlsame Story zum Lachen und Weinen

Ich war sehr skeptisch, als ich die ersten Bilder zu One for the Road gesehen habe - auch weil Filme zum Thema Alkohol schnell übertrieben slapstickhaft sind. Dem neuen Film von Regisseur Markus Goller und Drehbuchautor Oliver Ziegenbalg gelingt jedoch ein guter Spagat. Ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit Einfühlungsvermögen und Verständnis tastet sich der Film an das Thema Alkoholsucht heran. Der Umgang mit Alkohol betrifft unsere gesamte Gesellschaft, wie mir auch Hauptdarsteller Frederick Lau im Gespräch erzählt hat:

"Jeder kann in diese Spirale geraten. Jeder sollte sich mal selbst hinterfragen, mache ich das alles so richtig oder lebe ich meinen Kindern das richtig vor. Es ist natürlich auch eine gesellschaftliche Frage - wie gehen wir mit dem Thema Sucht um. Ich weiß, dass es unglaublich viel kaputt machen kann. Nicht nur einen selber, sondern auch das familiäre Umfeld und Freundschaften. Insofern ist es ein Thema, was einfach angesprochen werden muss." - Frederick Lau im Gespräch

Der Schauspieler verkörpert Mark dabei so nahbar, dass es beim Zusehen schmerzt, wenn er sich immer wieder exzessiv betrinkt, ohne zu realisieren, dass er ein Alkoholproblem hat. Gleiches gilt für Nora Tschirner und ihre Filmfigur Helena, die im ersten Moment typisch schnoddrig wirkt. Es ist ein Duo, welches einen beim Betrachten ihrer Geschichte zum Lachen, aber auch zum Weinen bringt.

Im Film geht es um die kleinen Schritte, die gemacht werden – vom Erkennen, dass eine Gewohnheit auch ein Problem sein kann, bis hin zur Bekämpfung der Sucht. Das alles passiert sehr menschlich – mal nachdenklich, mal witzig, mal gefühlvoll.